Dorn-Methode Plus
Die Dorn-Methode Plus ist eine sanfte manuelle Therapie, die Gelenke und Wirbel in ihre ursprüngliche Position zurückführt – und das während der Bewegung des Patienten, also in Dynamik.
Im Gegensatz zu manchen Methoden, die in der Chiropraktik verwendet werden, ist die Dorn-Methode sehr sanft. Der Therapeut korrigiert dabei nicht mit abrupten Bewegungen, die zu einem Schock oder Mikrotraumata in Muskeln, Bändern und Knochen führen könnten, wie es bei der Chiropraktik der Fall ist. Stattdessen wird durch natürliche und freie Bewegungen die muskuläre Verteidigung umgangen, und durch sanften Druck wird alles ohne unerwünschte Nebenwirkungen in die richtige Position zurückgeführt.
Die Dorn-Methode wurde von Dieter Dorn (1938 – 2011) entwickelt. Dorn war ursprünglich Besitzer einer Sägewerk in der Stadt Lautrach in Deutschland. Bei der Anhebung eines schweren Baumstammes verletzte er seine Wirbelsäule und konnte sich danach nicht mehr normal aufrichten. Ein alter Bauer, der für seine Fähigkeit bekannt war, ähnliche Gesundheitsprobleme zu behandeln, half ihm. Diese Erfahrung beeindruckte Dorn so sehr, dass er beschloss, sich selbst diese Technik anzueignen. Auch wenn der Bauer vor seinem Tod nicht alle seine Kenntnisse weitergeben konnte, entwickelte Dorn die Technik weiterhin weiter.
Im Laufe der Zeit lernten viele Menschen direkt von Dorn oder seinen Schülern diese Methode, was dazu beitrug, diese Therapie weltweit zu verbreiten. Sie hilft vielen Menschen, wie auch meiner Lehrerin, MgA. Zuzana Prouzová. Zuzana Prouzová studierte die Dorn-Methode 4,5 Jahre direkt bei Dieter Dorn und brachte sie 2003 nach Tschechien. Sie entwickelt diese Methode weiterhin. Sie hielt auch Vorträge an der Karlsuniversität, veröffentlichte das Buch První české mantry (Die ersten tschechischen Mantras), für das sie sowohl den Text als auch die Musik schrieb. Sie organisiert Seminare und jährliche Dorn-Methode-Kongresse in Tschechien und der Slowakei.
Indikationen
Die Dorn-Methode arbeitet primär mit der Biomechanik der Gelenke und versucht, die gesamte Statik und Dynamik des Körpers auszugleichen, während sie gleichzeitig die Ursachen der Probleme, mit denen Patienten zu kämpfen haben, untersucht. Sie konzentriert sich hauptsächlich auf gesundheitliche Beschwerden im Bewegungsapparat. Sie kann zum Beispiel folgende Beschwerden behandeln:
- Unterschiedliche Beinlängen (nicht angeboren)
- Probleme mit Kiefergelenken und Schlucken
- Hallux valgus (Fehlstellung des großen Zehs)
- Fersensporn
- Skoliose
- Rückenschmerzen und Schulterschmerzen
- Hüft- und Knieschmerzen
- Ellbogen- und Handgelenksbeschwerden
- Ischias-Schmerzen
- Kopfschmerzen und Migräne
- Sensibilitätsstörungen in Händen oder Füßen
- Krampfadern und Schwellungen der unteren Extremitäten
- Chronische Darm- und Magenprobleme
- Bluthochdruck
- Kurzsichtigkeit
- Herzrhythmusstörungen
Neben den oben genannten Beschwerden ist die Dorn-Methode auch bei anderen Problemen hilfreich. Sie kann zum Beispiel bei Konzentrationsstörungen helfen, das Tinnitus-Symptom lindern und bei Schwindelgefühlen unterstützen. Darüber hinaus stellt sie in Form der regelmäßigen Behandlung des gesamten Körpers eine geeignete Prävention dar, die durch die richtige Ausrichtung der Knochen in den Gelenken dazu beiträgt, vorzeitigen Verschleiß von Knorpeln oder Bandscheiben zu verhindern.
Während bei der Behandlung von Erwachsenen die Dorn-Methode verschiedene Arten von Schmerzen lindern kann, erfordert sie bei jüngeren Patienten manchmal eine Behandlung bei Skoliose. Diese Therapie ist besonders für Kinder und Personen geeignet, bei denen die Skoliose noch nicht fixiert ist. Es ist jedoch immer wichtig, darauf hinzuweisen, dass solche Fälle Geduld und eine langfristige Zusammenarbeit erfordern.
Ein weiteres Anwendungsgebiet der Dorn-Methode ist auch die Behandlung von Unfruchtbarkeit oder der Unfähigkeit, eine Schwangerschaft zu tragen. Bei unfruchtbaren Frauen stellen Therapeuten häufig fest, dass das Kreuzbein, das Steißbein und das Becken falsch positioniert sind, was zu Blockaden im Iliosakralgelenk führen kann.
Kontraindikationen
- Morbus Bechterew
- Fortgeschrittene Osteoporose
- Akute Entzündungen (Behandlung erst nach Abklingen der Entzündung möglich)
- Frakturen (Behandlung erst nach vollständiger Heilung möglich)
- Bandscheibenvorfall (Behandlung erst nach Abklingen des akuten Zustands möglich)
- Arthrose 4. Grades, bei 3. Grad nur mit Einschränkungen
- Rheumatoide Arthritis (mit Einschränkungen)
- Bandscheiben- und Gelenkoperationen (frühestens 4 Wochen nach dem Eingriff)
- Bereiche mit künstlichem Gelenk, Wirbel oder beschädigter Bandscheibe
- Verletzungen oder Stürze (frühestens 6 Wochen nach der Verletzung)
- Krebs (während der Bestrahlung oder Chemotherapie)
- Schwangerschaft (nur Behandlung der Beinlängenkorrektur)
Der gesamte Prozess hat einen physiotherapeutischen Charakter und erfordert die aktive Mitarbeit des Patienten. Zunächst wird auf der Massageliege gearbeitet, dann im Sitzen, Stehen oder in Bewegung. Alle verwendeten Techniken werden während der Therapie je nach Bedarf kombiniert. Neben der Behandlung selbst ist es auch wichtig, das Gehen, die Bewegungsmuster, die Körperhaltung und die Symmetrie der Muskeln des jeweiligen Patienten zu bewerten. Die Korrektur der Wirbel erfolgt immer mit Hilfe der aktiven Bewegung des Patienten.
"Die Chemie zwischen Patient und Therapeut muss harmonieren. Der Therapeut muss aufrichtig helfen wollen und mitfühlen."
– Dieter Dorn